Besteht eine starke Vorliebe für Espresso? Vermutlich genügt eine Einkreiser-Espressomaschine.
Sind Cappuccino und Latte Macchiato die erste Wahl? Dann ist eine Zweikreiser-Espressomaschine eine gute Entscheidung.
Wer Konstanz und starke Leistung sucht, wird mit einer Dualboiler-Espressomaschine glücklich.
Dieser Artikel beschreibt die Unterschiede zwischen Einkreiser, Zweikreiser und Dualboiler Espressomaschinen. Anhand von Vor- und Nachteilen wird gezeigt, welche Espressomaschine sich für welche Kaffee-Präferenz am besten eignet.
Einkreiser-Espressomaschine
Die Einkreiser-Espressomaschine besitzt nur einen einzelnen Boiler. Dieser erhitzt das Wasser auf die richtige Temperatur für Espresso (zwischen 90 und 96 Grad).
Für das Aufschäumen der Milch wird Wasserdampf benötigt. Dazu muss die Temperatur des Boilers auf 120 - 130 Grad erhöht werden.
Bei einer Einkreiser-Espressomaschine werden diese Arbeitsschritte nacheinander, mit ein und demselben Boiler, ausgeführt.
Dies bedeutet, dass nach dem Brühen eines Espressos manuell per Knopfdruck der Erwärmungsgrad des Boilers erhöht wird. Erst nach Erreichen der ca. 125 Grad kann mit dem Milchschäumen begonnen werden. Bevor der nächste Espresso gebrüht werden kann, muss man warten, bis sich der Boiler auf eine Brühtemperatur zwischen 92 und 96 Grad abgekühlt hat.
Guter Espresso mit Einkreiser?
Für guten Kaffee aus einer Einkreiser-Espressomaschine ist es wichtig, die Temperaturen des Boilers wirklich im Griff zu haben. Ist der Dampfdruck nicht ausreichend, wird das Schäumen nicht gelingen, denn bei niedrigen Boiler-Temperaturen wird Wasser, anstelle von Wasserdampf, in die Milch geblasen.
Auf der anderen Seite sind zu hohe Brühtemperaturen von über 100 Grad (welche für das Schäumen benötigt werden) für den Kaffeegeschmack schlecht. Der Kaffee wird sehr sauer und bitter. Der Schlüssel zum Erfolg bei der Nutzung der Einkreiser-Espressomaschine liegt darin, dass man die Maschine gut kennt und weiß, wieviel Zeit das Aufheizen und Abkühlen jeweils in Anspruch nehmen. Solange dies berücksichtigt wird, ist der Espresso aus der Einkreiser-Espressomaschine genauso schmackhaft wie ein Espresso aus einer Gastromaschine.
Pro:
- Macht super Espresso, wenn man die Temperatur im Griff hat
- Kleiner Boiler heizt schnell hoch und runter
- Sehr kompakte Modelle erhältlich
- Günstigste Maschine auf dem Markt
Kontra:
- Fehlende Konstanz in der Temperatur wegen des kleinen Boilers
- Gutes Temperaturmanagement erforderlich
- Wartezeiten zwischen Brühen des Espressos und Schäumen der Milch
Wann ist der Einkreiser die richtige Wahl?
Sicherlich für Espresso-Trinker mit Geduld beim Milchschäumen, oder wenn nur ein kleines Budget für eine Espressomaschine zur Verfügung steht.
Zweikreiser-Espressomaschine
Während die Einkreiser-Espressomaschine auf nur einem Wasserkreislauf basiert, arbeitet die Zweikreiser-Espressomaschine – wie der Name schon sagt – mit zwei Wasserkreisläufen. Der Boiler bildet auch hier das zentrale Element. Dieser wird auf bis zu 130 Grad erhitzt und der Dampf kann direkt zum Milchschäumen entnommen werden. Im Boiler selbst befindet sich ein Rohr, welches das Brühwasser dorthin transportiert, wo der Espresso zubereitet wird.
Das Rohr fungiert als Wärmetauscher. Während des Durchflusses durch das von heißem Wasser umgebene Rohr heizt sich das Frischwasser auf.
Die Materialstärke des Rohres und die Aufenthaltsdauer des Brühwassers im Kessel sind ausschlaggebend dafür, wie stark das Brühwasser aufgeheizt wird.
Mit dem Zweikreiser-System macht Milchschäumen richtig Spaß.
Unter Cappuccino-Trinkern ist die Zweikreiser-Espressomaschine sehr begehrt. Durch den heißen Boiler wird ein kräftiger Dampf erzeugt.Mit der Zweikreiser-Espressomaschine kann Milch geschäumt und gleichzeitig Espresso bezogen werden. Darin liegt der große Unterschied zur Einkreiser-Espressomaschine, bei der zwischen dem Espressobezug und dem Milchschäumen eine Wartezeit besteht.
Mehrere Espressi können problemlos und ohne Pause nacheinander gebrüht werden. Je nach Größe des Boilers lässt sich nach einigen geschäumten Milchkännchen ein leichter Leistungsabfall erkennen. Nach einer kurzen Aufheizzeit wird dieser aber schnell wieder aufgeholt.
Ist die Zweikreiser-Espressomaschine temperaturkonstant?
Im Vergleich zur Einkreiser-Espressomaschine besteht ein gewaltiger Unterschied hinsichtlich der Temperaturstabilität. Aber auch eine Zweikreiser-Espressomaschine ist nicht perfekt. Wird längere Zeit kein Espresso bezogen, erwärmt sich das Brühwasser, das sich im wärmetauschenden Rohr befindet, auf die gleiche Temperatur wie das Wasser im Boiler – also kochend heiß. Man sollte deshalb immer einen Leerbezug, also ein kurzes Spülen, durchführen. Dadurch wird das aufgeheizte Wasser aus dem Rohr entfernt und das nachströmende Wasser erreicht wieder die erwünschte Temperatur.
Vibrationspumpe oder Rotationspumpe?
Die hochwertigere Zweikreiser-Espressomaschine ist mit einer Rotationspumpe anstelle einer Vibrationspumpe ausgestattet. Die Rotationspumpe ist kräftiger und schwerer. Sie ist auch wesentlich leiser als die Vibrationspumpe, was je nach Standort der Espressomaschine sinnvoll ist. Bei Gastronomiemaschinen sind Rotationspumpen aufgrund ihrer Kraft und Robustheit standardmäßig verbaut.
Pro:
- Konstante Temperatur
- Gleichzeitiges Schäumen und Espressobrühen
- Espresso und Schäumfähigkeit gut
Kontra:
- Dampfdruck-Abfall nach mehreren Schäumungen
- Teurer als Einkreiser-Espressomaschine
Dualboiler-Espressomaschine
Wie der Name bereits verspricht sind hier zwei getrennte Boiler am Werk. Der Brühkessel serviert die präzise eingestellte Brühtemperatur. Der Dampfkessel erhitzt sich auf die erforderlichen 120 Grad. Wer in eine Dualboiler-Espressomaschine investiert, erwirbt dabei eine Temperaturpräzision, die sich bei jedem Espressobezug bemerkbar macht.
Bei vielen Dualboiler-Espressomaschinen ist außerdem standardmäßig eine Rotationspumpe verbaut. Die große Stärke von Dualboiler-Systemen liegt in der Beständigkeit und Konstanz in den Brühvorgängen.
Konstanz von einem Bezug zum nächsten und während der Extraktion.
Die größte Stärke einer Dualboiler-Espressomaschine ist die Konstanz. Egal, ob ein Espresso oder zwanzig Espressi bezogen werden, die Temperatur bleibt dank des separaten Wassertanks für den Kaffee konstant.
Steht eine Geburtstagsfeier an, bei der mehreren Gästen Cappuccino serviert werden soll? Ein Kinderspiel – mit einem Dualboiler. Mit dem separaten Dampfkessel kann ausreichend Dampf bereitgehalten werden. Und selbst wenn der Dampfkessel einmal geleert werden soll, so wird die Espresso-Zubereitung davon nicht beeinträchtigt.
Der Dualboiler ist somit für semi-professionelle Einsätze gut geeignet.
Pro:
- Konstanz innerhalb eines Bezugs
- Präzise Brühtemperatur
- Dampfdruck und Brühtemperatur voneinander unabhängig
- Konstanz zwischen Bezügen
- Für semi-professionellen Einsatz geeignet
- Äußerst robust
Kontra:
- Kostenintensiv
- Nicht jeder Dualboiler besitzt eine Rotationspumpe
Fazit – Welche Espressomaschine ist perfekt für individuelle Präferenzen?
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Einkreiser |
Zweikreiser |
Dual Boiler |
Immer nur Espresso |
xx |
xxx |
xxxx |
Cappuccino zum Frühstück |
x |
xx |
xxxx |
Cappuccinos für die ganze Familie |
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xx |
xxxx |
Die Maschine sollte ein “Arbeitstier” für Gäste einer Hausparty sein. |
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