Gerardo Franco

Wir von Horizonte hatten im April 2018 die Gelegenheit, Gerardo und seine Familie zu besuchen. Gerardos Farm liegt in den steilen, abgelegenen Bergen oberhalb der kolumbianischen Stadt Anserma. Man kommt nur mit einem Allradfahrzeug zu ihm hinauf. Die Aussicht von Gerardos Hof ist atemberaubend - mit Blick auf Anserma (das sich auf einem Bergrücken befindet) sowie auf die Kooperative, mit der Gerardo zusammenarbeitet.

Es war Gerardos Vater, der das Potenzial für Kaffeeanbau in diesem fruchtbaren Boden und mit diesem günstigem Klima erkannt hat. Nach seinem Tod teilten die acht Geschwister das Land unter sich auf.

Wie machen wir Kaffeebauern wie Gerardo ausfindig? In Kolumbien arbeiten wir eng mit Valentina Duque von Siruma Coffee zusammen. Es war Valentina, die Gerardo empfohlen hat. Er beeindruckte uns wegen seines außergewöhnlichen Kaffees, der umweltschonenden Verarbeitung und wie er für seine Familie sorgt.

Bei unserem Besuch stellten wir fest, dass Gerardo dringend eine eigene Nachernteeinrichtung braucht. Er teilte sich eine solche Maschine mit seinem Bruder, wodurch die Bohnen hin und her transportiert werden mussten. Außerdem war der Depulper 20 Jahre alt und handbetrieben. Für Horizonte schien es logisch, eine neue Ernteverarbeitungsmaschine mitzufinanzieren, die direkt auf der Farm von Gerardo aufgestellt wird. Horizonte legt großen Wert auf langfristige Beziehungen zu Kaffeebauern wie Gerardo – und durch solche Investitionen werden nachhaltige Werte für beide Parteien geschaffen.

Gerardos kleine Plantage ist ein „Micro Lot“ - Kaffee. Auf den Hängen oberhalb von Gerardos Haus sind nur 8000 Bäume gepflanzt. Gerardo arbeitet mit seiner Familie und zwei Pflückern während der zwei Haupterntezeiten. Es werden keine chemischen Düngemittel verwendet.

Gerardos Nachernteprozess besteht aus 16 Stunden Fermentation, drei separaten Waschvorgängen zur Entfernung aller «Floaters» (überreife Bohnen) und anschließender Lufttrocknung für einige Wochen (je nach Wetterbedingungen).

Horizonte kaufte einen grossen Teil von Gerardos jüngster Ernte auf. Das war für uns ein Glückstreffer, den wir gerne wiederholen möchten – und gleichzeitig ermöglichte es Gerardo, seine Finanzen für die kommenden Monate zu planen.